Gymnasium Philanthropinum Dessau – Schule der Menschenfreundschaft

Netzwerk „Begabungsfördernde Schule“

(Zertifiziert durch das Kultusministerium 2012)

Schulprogramm

Stand 03/2022 NEU: aktualisierte Version vom 21.06.2023

 1. Die Ausgangssituation

Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts existierte von 1774 bis 1793 in Dessau eine Schule mit dem Namen Philanthropinum. Diese Schule der Menschenfreundschaft wurde von Johann Bernhard Basedow mit Unterstützung des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz als Musterschule der Aufklärung gegründet. Aus heutiger Sicht war sie die erste Programmschule überhaupt. Erst 1947 beantragte die Goethe-Oberschule III den Namen Philanthropinum wieder tragen zu dürfen. Mit der Namensgebung sollten auch die programmatischen Ideen der Philanthropen aufgegriffen, neu bewertet und zeitgemäß umgesetzt werden. Überlegungen dieser Art finden bis heute statt. Seit Einrichtung des Gymnasiums im Jahre 1991 haben sich vielfältige Traditionen entwickelt. So wird jährlich das Drehbergfest, das erstmals 1776 zu Ehren des Geburtstages der Fürstin Luise stattfand, als Schulfest von regionaler Bedeutung gefeiert. Es ist ein Höhepunkt im Schulleben, an dem Schüler, Eltern, Lehrer und die Öffentlichkeit teilhaben. Auf jüngeren traditionellen Wurzeln steht das jährlich am 27. Dezember stattfindende Wiedersehenstreffen, zu dem alle Ehemaligen eingeladen sind. Zu Traditionen haben sich auch verschiedene dem Europagedanken verpflichtete Schulpartnerschaften und die Teilnahme an regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben, bei denen vielfältige Erfahrungen gesammelt werden konnten, der Tag der offenen Schultür, das jährliche Erscheinen unserer Jahresschrift „Philanthropinum“ u. a. m. entwickelt.

Seit 1999 unterlag die Entwicklung der Schullandschaft der Stadt Dessau den demografischen Veränderungen des Landes, die sich maßgeblich auch auf das Philanthropinum auswirkten. Vier Mal fusionierte das Philanthropinum mit anderen Gymnasien der Stadt. Das hatte für den Schulentwicklungsprozess erhebliche Konsequenzen. Mit den hinzugekommenen Lehrer-, Eltern- und Schülerschaften mussten neue Ziele und Leitideen entwickelt werden. Jeder wollte sich mit den mitgebrachten Erfahrungen, Grundpositionen und Traditionen am „neuen“ Philanthropinum wiederfinden. Dieser Prozess verlief nicht selbstverständlich reibungs- und spannungslos. Er bedurfte und bedarf der ständigen Anstrengung durch die Schulgemeinschaft. Und dies wird auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben, da sich im Kollegium ein Generationenwechsel vollzieht – ältere Kolleg*innen verlassen die Schule, jüngere kommen neu hinzu.

Zwischenzeitlich waren an der Schule 1165 Schülerinnen und Schüler, die in insgesamt 51 Klassen und Stammkursen an 4 Standorten lernten. Mit Beginn des Schuljahres 2009/2010 waren die Schülerzahlen so weit zurückgegangen, sodass die Nebengebäude und Außenstellen aufgelöst werden konnten. Mit der Übernahme des sanierten alten AOK-Gebäudes waren zusätzlich Unterrichtsräume geschaffen, die eine Beschulung aller Schülerinnen und Schüler an einem Standort ermöglichten. Zwischen diesem nun als Sport- und Kurshaus bezeichneten Gebäude (Spuk) und dem Hauptgebäude fand nach kurzer Bauzeit eine Zweifeldturnhalle Platz. Im Sommer 2011 wurde sie uns zur Nutzung übergeben. Gleichzeitig fand der Schulhof eine Erweiterung. Nach 12 Jahren Bauzeit ist das Ensemble des Philanthropinums, der Campus philanthropini, komplett. Damit sind nun für Schüler und Lehrer übersichtliche und verlässliche Arbeitsbedingungen gegeben, die auf ihre weitere Ausgestaltung warten.

Seit dem Schuljahr 2010/11 engagieren sich die Kolleginnen und Kollegen des Philanthropinums im Bereich der Begabungsförderung und entwickelten ein Begabungsföderungskonzeptes, welches stetig auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt wird.
Am 12.09.2012 wurden wir zur „Netzwerkschule für Begabungsförderung“ durch das Kultusministerium ernannt.
Weitere Aktivitäten der Schule führten zur Anerkennung mit Zertifikaten wie z.B. „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“, „MINT-freundliche Schule“ und PRIME-Gymnasium der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Leitsatz 1

Das Institut wendet seine Kräfte anum die ihm anvertrauten Kinder und Jünglinge zu guten und vernünftigen Menschen zu erziehen
Professionalität der Lehrkräfte,
Elternarbeit
Entwicklung von Gemeinschaftssinn, soziales Lernen
Von Gesamtkonferenz beschlossener Jahresarbeitsplan zur Arbeit mit den Eltern, darin enthalten sind:
- Elternbriefe 2x pro Halbjahr
- Lehrersprechtag
- thematische Elternversammlungen
- regelmäßige Sitzungen des Elternrates
- Zusammenarbeit des Elternrates mit dem Schülerrat und dem Förderverein

Fortbildungsplanung durch die Fachschaften nach selbst gewählten Schwerpunkten

Jährliche Fachkonferenzen entsprechend der Fortbildungsschwerpunkte

Durchführung fachspezifischer und fächerübergreifender SCHILF mit aktuellen Schwerpunkten der Bildungs- und Erziehungsarbeit
Regeln des Zusammenlebens als Grundbestandteil der Hausordnung

Gezielte Aktionen im Rahmen von „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“

Entwicklung von Traditionen zur Identifikation mit der Schule:
- Neue 5. Klassen – feierliche Begrüßung , Stadtrallye zur Einstimmung in den Philanthropismus
- Klasse 6 - Sprachentag
- Klasse 7 – Behandlung des Philanthropismus im Geschichtsunterricht

Gemeinsame Veranstaltungen
- Drehbergfest
- Woche mit projektorientiertem Unterricht
- Weihnachtskonzert/ -revue
- Schulsportfest
- Schulfahrten
- Schultheatertag
- interkulturelle Begegnungsprojekte
- Philan on Air (Veranstaltung auf der Dachterrasse des SPUK)

Anerkennung von Schülerleistungen
- Eintragung ins Goldene Buch
- jährliche Auszeichnungsveranstaltung mit Urkunden für besonderes Engagement und Verleihung des Phili (Preis des Schülerrates)
und durch Mitteilung nützlicher Kenntnisse und Fertigkeitenzu brauchbaren Mitgliedern der bürgerlichen Gesellschaft zu machen.
Unterrichtsqualität und UnterrichtsentwicklungEntwicklung von Schülerbildungsleistungen
Einsatz von digitaler Technik im Unterricht (Laptops für Schüler*innen, Smartboards, Beamer)

Nutzung von interaktiven Lernplattformen (FUX, selessa-moodle)) in allen Fächern

Besondere Lernleistung für Schülerinnen und Schüler der Kursstufe

Facharbeiten für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10

Einstieg in kollegiale Unterrichtsentwicklung und –reflexion (KUER) in ausgewählten Fächern und Klassenstufen
Begabungsförderung durch gezielte Angebote von Arbeitsgemeinschaften

Durchführung von Lernentwicklungsgesprächen in ausgewählten Klassenstufen

Jährlich eine Woche mit projektorientiertem Unterricht für die Klassen 6, 8 und 10

Exkursionen, Kursfahrten, Schüleraustausch mit Partnerschulen, Unterricht am dritten Lernort

Klasse 9 – Schülerbetriebspraktikum
ab Klasse 9: praxisorientiertes Unterrichtsangebot im Rahmen des Netzwerkes „Junior- Ingenieur-Akademie“

regelmäßige Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler an den Vorstellungen des White Horse Theatres (Förderung englischer Sprachkompetenz)

DELF

Leitsatz 2

Weil unser Institut bestimmt ist, eine Schule nützlicher Kenntnis und Fertigkeit,
tätiger Religion und Tugend und unparteilicher Menschenfreundschaft zu sein,
so wird nicht nur Religionshass und der Sektengeist, sondern auch der Nationalhass sorgfältig verhütet. Daher wird niemand deswegen verachtet,
weil er aus diesem oder jenem Lande ist.
Entwicklung von Schülerbildungsleistungen, UnterrichtsqualitätEntwickeln von Gemeinschaftssinn, soziales Lernen
Teilnahme an Wettbewerben
- Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“
- Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“
- Bundeswettbewerb Fremdsprachen
- Certamen
- Russischolympiade
- Bundeswettbewerb Geschichte
- Wettbewerb Geographie „Diercke Wissen“
- Mathematik-, Biologie- , Chemie- und Physikolympiaden
- Kunstwettbewerb
- schulinterner Vorlesewettbewerb Klasse 6

- MZ- Projekt im Deutschunterricht

- Verwendung eines schulspezifischen Schulplaners

Kontinuierliche Angebote zur Berufs- und Studienorientierung
Mitarbeit im Netzwerk zur Erarbeitung eines Konzeptes der ganzheitlichen Prävention zum Schutz vor Diskriminierung und Gewalt

Pflege eines interkulturellen Miteinander in allen Bereichen des schulischen Lebens durch
- geeignete Unterrichtsthemen
- Einbeziehung aller Mitschüler
- jährliche Aktivitäten als Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage
- internationale Gastschüler und deren Lehrkräfte
- Einsatz von Fremdsprachenassistenten Französisch
- Programminhalte bei Darbietungen unserer Schüler (Chor, Theatergruppe, Tanzgruppe usw.)

Anleitung und Unterstützung des Schülerrates (jährliches Schülerseminar)

Stärkung der Identifikation mit der Schule durch Schulkleidung

Arbeit in verschiedenen AGs (AG-Liste)

Eingliederung neuer Lehrkräfte in die Schulgemeinschaft durch eine gezielte Willkommenskultur
Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen, vor allem regionalen Partnern
Öffnung der Schule am Tag der offenen Tür

Beteiligung an der Aktion „Bauhaus-Agenten“

Philan- Jahrbuch

Konzeption zur Studien- und Berufsberatung mit Agentur für Arbeit Dessau, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Hochschule Anhalt

Kooperationsvereinbarungen über die Zusammenarbeit im Modellprojekt „Junior-Ingenieur-Akademie“ (seit 2018 sind wir Netzwerkschule der Junior- Ingenieur-Akademie der Deutschen Telekom Stiftung)
• DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Werk Dessau
• EAB-G. Sandow GmbH
• AFM Dessau GmbH
• Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
• WTZ Roßlau gGmbh

Kooperationsverträge mit IDT Biologika, Anhaltischer Landesbibliothek und Anhaltischem Theater

Schulpartnerschaften mit Roudnice, GAPP Texas, Wroclaw, Talita Kumi/Palästina

Verkehrs- und Umwelttag

Philan mit Herz- Schülerinnen und Schüler zeigen soziales Engagement

Förderverein (Unterstützung von Projekten der SuS in vielen Fachbereichen, Beiträge zur Gestaltung des Lernorts Schule, Prämierung von Schülerleistungen, Wiedersehenstreffen, Beitrag zum Drehbergfest und Tag der offenen Tür, Neujahrsempfang für Freunde und Förderer der Schule)

Hinweise zu regionalen Kooperationen finden sich auch auf weiteren Seiten der Homepage.