„Talitha kumi – Mädchen steh auf!“ – Dieser Spruch ist Name und Programm der Schule Talitha Kumi. Sie wurde vor 150 Jahren als Kinderheim für arabische Mädchen gegründet und ist heute ein großes Bildungszentrum am Ortsrand von Beit Jala (Palästina). Träger ist seit 1975 das Berliner Missionswerk, das auch für 80 Prozent des Haushaltes von Talitha Kumi aufkommt.
Vom Kindergarten bis zum Abitur und darüber hinaus in einer Hotelfachschule bietet die Schule Talitha Kumi jungen Menschen eine Perspektive für die Zukunft, sei es in einem akademischen Beruf oder in einer Berufsausbildung.
„Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ bedeutet in Talitha Kumi Friedens und Umwelterziehung, die Vermittlung von Toleranz und Respekt unter den Angehörigen der verschiedenen Konfessionen und Religionen und die Förderung von Mädchen und Jungen zu selbstbewussten, selbstbestimmten Persönlichkeiten.
Die Schule gehört dem weltweiten UNESCO-Schulverband an und wird von der Bundesregierung durch die Entsendung des Schulleiters und Lehrkräften für den Deutschunterricht unterstützt. 850 christliche und muslimische Schüler und Schülerinnen besuchen die Schule.
Die Lage Talitha Kumis auf einem Berg bei Beit Jala, direkt an der Grenze zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten, stellt bis zum heutigen Tag für die Schule eine Herausforderung dar, Mittler zu sein: zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen den Angehörigen der monotheistischen Religionen im Heiligen Land, zwischen Israelis und Palästinensern.